Strippenzieher

Best Before

Von Christian Gaca

13.05.2010 / Gee Mag

Der größte Reiz von Videospielen liegt in ihrer Interaktivität begründet. Spieler erleben nicht nur die Geschichte eines anderen, sie gestalten sie durch ihre virtuellen Handlungen selbst - im Gegensatz zur passiven Rezeption klassischer Unterhaltungsformen wie dem Theater. Das war jedenfalls bis jetzt so, denn die Produktion „Best Before / Rimini Protokoll“, die an diesem Wochenende Europapremiere im Hebbel am Ufer-Theater in Berlin feiert, vermischt die beiden Erzählformen.
Jeder der 200 Zuschauer ist mit einem Kontroller ausgestattet, der einen Avatar über die Leinwand auf der Bühne steuert. Die Aktionen des Publikums nehmen dabei Einfluss auf die Geschichte der Videospielwelt „Bestland”. Die Zuschauer entscheiden über gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen ihrer virtuellen Zivilisation, oder hopsen mit ihren kugelrunden Avataren einfach nur in die Luft. Begleitet wird die Mischung aus Lebenssimulation und Improvisationstheater von Experten wie der kanadischen Programmiererin Brady Marks, die auf der Bühne auf die Vorgaben des Publikums reagieren. Abgefahren und garantiert jeden Abend anders.

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