Von Michael Stadler
04.11.2025 / Abendzeitung München Download PDF
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Zum Spielart-Finale konnte man sogar dem Versuch beiwohnen, in der Muffathalle eine taiwanesische Botschaft zu eröffnen. China betrachtet Taiwan als abtrünnigen Landesteil der Volksrepublik, und da es sich niemand mit China verscherzen will, wird Taiwan in Europa fast nirgends als eigene Nation anerkannt. In „Dies ist keine Botschaft (Made in Taiwan)“ will sich das diplomatische Trio Chiayo Kuo, Debby Szu-Ya Wang und David Chienkuo Wu damit nicht abfinden und findet trotz Meinungsverschiedenheiten zum gemeinsamen Botschafts-Projekt zusammen.
Die Performance erweist sich ähnlich wie „Die große Klassenrevue“ als unterhaltsamer Agit-Prop, von Stefan Kaegi, Teil des Kollektivs Rimini Protokoll, ansprechend inszeniert. Es gilt, eine eingewöhnte Sichtweise aufzubrechen, Taiwan als eigene Nation in der Wahrnehmung zu etablieren. Das muss eintrainiert werden – in der Muffathalle kein Problem. Man ist ganz auf der Seite des Trios und muss mit Bedauern feststellen, dass die schön erdachte taiwanesische Botschaft mit der Performance ein Ende findet.
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