Das Kleine war das Feine

Zum Finale von "Theater der Welt" (und Torero Portero von Stefan Kaegi)

Von Stefan Keim

02.07.2002 / Die Welt

(...) Theater aus der Konfrontation mit dem Leben entstehen zu lassen und nach einer "neuen Ethik zu suchen", etwas Sand ins Getriebe des Alltags zu werfen und so künstlerische Freiräume zu erkämpfen, das wollte Festivalmacher Matthias Lilienthal mit seinem "Theater der Welt" erreichen. Nur an einigen Abenden ist es wunderbar gelungen. Die französische Regisseurin Christiane Vericel arbeitet seit 17 Jahren mit Vorstadtkindern aus Brasilien, Frankreich und dem Balkan. Sie spielen voller Leichtigkeit, Fantasie und Anmut Szenen des Überlebenskampfes. Oft hört man Schüsse, und alle werfen sich auf den Boden. Sofort sind sie wieder in Aktion, träumen und tanzen, lassen sich nicht unterkriegen. "Curumi" ist eine herzbewegende Theaterstunde wie auch "Torero Portero", eine entspannte Revue mit drei arbeitslosen Pförtnern aus Argentinien, die per Mikrofon auf einer befahrenen Kölner Straße agieren, während das Publikum aus den Räumen einer Galerie zuschaut. Der Regisseur Stefan Kaegi, ein junger Schweizer und Mitinitiator des mit Hochspannung erwarteten und dann doch enttäuschenden Happenings der zeitgleichen Live-Kopie einer Berliner Bundestagssitzung "Deutschland 2", ist eine der Entdeckungen des Festivals. (...)


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Torero Portero