Play Dagobert (Hörspiel)

Von Stefan Kaegi

Romanze für Ensemble mit Guckkastenbühne

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"Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich spreche im Namen des Erpressers. Seit heute Nachmittag, 15 Uhr wird die Oberbürgermeisterin vermisst. Wenn Sie nichts falschmachen, werden Sie sie heute Abend auf dieser Bühne wiedersehen. Sie wird so lange aus dem Versteck das Käthchen von Heilbronn sprechen, bis die Geldübergabe geglückt ist. Als einziges Kostüm dient ihr ein Mikrophon und ein Auslöser vor dem Mund. Der Auslöser ist mit insgesamt 15 Kilo Sprengstoff am Elisabethendom in der Altstadt verbunden. Sobald sie aufhört zu sprechen, löst eine Quecksilberlitze den Kontakt aus, und der Elisabethendom fliegt in die Luft.
Die Regie fordert als Lösegeld die gesamte Subvention der Stadtpolizei: 3 Milliarden. Wenn der Geldkoffer pünktlich zum Schlussbild des heutigen Abends auf der Bühne liegt, steht Ihnen die Oberbürgermeisterin beim Applaus wieder zur Verfügung." (Play Dagobert, 1. Anschlag, 1. Akt)

Play Dagobert ist eine Romanze für Ensemble mit Guckkastenbühne, ein Theatertext, den Stefan Kaegi 2001 gleich selbst zu einem Hörspiel komponierte. Die Autorenproduktion wurde inzwischen von Schweizer Radio DRS, HR, WDR, BR, Deutschlandfunk, DeutschlandRadio Berlin und Radio Bremen gesendet.

Im Mousonturm und im Staatstheater Kassel hat Kaegi den Text als Lesung mit Geräuschen seinem Bestimmungsort zugeführt: Dem Theater. Zwischen den Zeilen gabs libanesische Musik und Detonationen aus den Lautsprechern. Doch die Uraufführung steht noch aus.

"PS: Stell dir vor, nach jedem Verbrechen legen sämtliche 10 Milliarden Erdbewohner ein Geständnis ab."

 

Musik / Text / Produktion: Stefan Kaegi

Mit: Swantje Henke, René Stäbler

Ursendung: Schweizer Radio DRS2, 8. April 2001