Futur4

Von Helgard Haug / Daniel Wetzel

Was erwartet eine Generation von der nächsten? Welches Erbe wird übernommen? Lassen sich die Erfahrungen der Jugend heute überhaupt noch mit der Jugend vor 50 Jahren vergleichen? Und wie sieht es mit der Jugend in 50 Jahren aus?

Eine der beiden Protagonistinnen dieses dokumentarischen Stücks, kommt aus Siebenbürgen und wurde in den 1970er Jahren von der Bundesrepublik Deutschland aus Rumänien herausgekauft - „ohne Quittung“, ohne Option auf Rückkehr, von der eigenen Geschichte abgekoppelt. 50 Jahre und viele Wendepunkte später tritt sie auf der Bühne in einen Dialog mit einer KI-Expertin und verschiedenen Simulationen ihrer selbst - modelliert mit KI auf der Grundlage privater und historischer Daten. Eine erlebbare Science Fiction. 

Aus den Mustern der Vergangenheit werden immer neue Zukünfte entworfen, die Erwartungen und Möglichkeiten gleichermaßen in Frage stellen.

Was macht das ‘Recht auf die eigene Vergangenheit und Geschichte’ (Herta Müller) mit der Gestaltbarkeit der Zukunft?
Was kann, was will die nächste Generation wissen? Wie wird sie sich in Beziehung setzen zu dem, was war? Wie kann sie sich daran messen lassen, wenn es näher rückt? Welche Wandlungsprozesse durchlaufen kulturelle Identitäten? Wie werden sie gestört, modifiziert, eingehegt?

Jeden Abend neu fräst sich das Stück weiter in eine Gegenwart, die bei den Aufführungen zuvor noch Zukunft war.

Futur4 ist der dritte Teil einer Reihe von Monologen nach ‚Black Tie’ (2008) und  ‘Qualitätskontrolle‘ (2013).


Mit: Ursula Gärtner, Xenia Klinge, Ursula_Bot

Konzept, Text & Regie: Helgard Haug und Daniel Wetzel
Dramaturgie: Christiane Kühl
Szenografie: Dominik Steinmann
Technische Leitung, Licht Design und show system design: Joscha Eckert
Video Design: Juan Pablo Gaviria Bedoya
Kostüm: Christine Ruynat
Sound Design: Peter Breitenbach
Künstlerische Mitarbeit Regie: Paula Holzhauer
Hospitanz: Milli Keil
Produktionsleitung & Mitarbeit Recherche: Lara Fischer

Eine Produktion von Rimini Apparat in Koproduktion mit dem Goethe-Institut Bukarest, Hessischen Staatstheater Wiesbaden, Sibiu International Theatre Festival / „Radu Stanca“ National Theater (Romania), Theater RAMPE in Stuttgart und Theater im Pumpenhaus.
Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater und Medien GbR

Die Produktion wird gefördert aus Mitteln des Projekts „NARDIV - United in Narrative Diversity? Cultural (Ex-)Change and Mutual Perceptions in Eastern and Western Europe at the threshold of the digital age”, finanziert vom Horizon Europe Programm der Europäischen Union unter der Zuschussvertragsnummer 101095171. Die Produktion wird außerdem gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung und der Kunststiftung NRW.
Mit freundlicher Unterstützung der Akademie der Künste, Sektion: Film- und Medienkunst.