Evros Walk Water 1&2

Von Daniel Wetzel

Wenn Sie dieses Konzert gehört haben, werde ich auch in der Schweiz leben... – Das war der Schlusssatz von "Evros Walk Water", einem schweizerisch-griechischen Projekt von 2015 für die Schlossmediale Werdenberg. Das Stück ging seither auf jene Reisen in Europa, die den Protagonisten des Stücks versagt waren. Mit Minderjährigen in einer Unterkunft in Athen erarbeitet, stellt es die Zuhörer*innen anstelle der Musiker*innen an die Instrumente in dieser Bühnenlandschaft Europas. Das dreiminütige Stück "Water Walk" (1959) von John Cage wird gespielt, wieder und wieder. Aber dazwischen wechseln alle den Standpunkt, wieder und wieder, auf die Geschichten der Kinder und auf die Musik, die man über Kopfhörer angeleitet von ihnen, an ihrer Stelle, spielt. "Evros Walk Water 1&2" wurde im Mai 2017 mit dem Onassis Cultural Center in Athen erarbeitet. Jetzt, zwei Jahre später sind einige der Jugendlichen selbst weitergereist, leben in der Schweiz, in Schweden und Dänemark. Andere sind geblieben und fragen nun: wie ist es bei Euch? Die Musik wird weiter gespielt, die Instrumente ändern sich, die Geschichten auch. Ein Musiktheater-Stück der Freude am Geräusch, am Zuhören, an der Teilhabe und am Weiterdenken.

„Zuletzt applaudieren alle, aber niemand weiß genau, warum, oder wem nun eigentlich dieser Applaus gilt. […] ‚Evros Walk Water‘ ist eine komplexe begehbare dokutheatralische Hörspiel-Installation, die sich den Zuschauern in aller Leichtigkeit erschließt, weil diese die Fluchtgeschichten unmittelbar vorgeführt bekommen und Teil des Spiels werden. Das ist so gut gemacht, dass es einem erst später auffällt, wie viel Mühe es gekostet haben muss, dies alles aufeinander abzustimmen; und noch viel besser ist, dass die Theatermacher aufs ganz große Drama […] verzichtet haben. […] Es steht der Mensch im Mittelpunkt, und das ist, was man im Auge behalten sollte.“ (Rheinische Post)

 

Mit: Abel, Aron, Ehsan, Jawad, Jined, Massoud, Moussa, Omer.  
Deutsche Verion: Alexander, Anna-Sophie, Arthur, Bela, Daniel, Haris, Jiannis, Justin, Kevin, Kriton, Noah, Noel, Philippos, Zoi
Konzept & Regie: Daniel Wetzel
Dramaturgie: Ioanna Valsamidou
Ton: Peter Breitenbach
Bühnenbild: Adrianos Zacharias (1), Magda Plevraki (2)
Licht -Objekte: Guy Stephanou, Michalis Kloukinas,
Recherche: Konstantinos Kallivretakis, Ioanna Valsamidou (1)
Recherche, Assistenz: Nefeli Myrodia (2)
Licht: Martin Schwemin. 
Mitarbeit Ton: Lambros Pigounis (2)
Tonassistenz: Panos Tsagarakis
Video-Clip: Ehsan
Flöte, Kaval: Dimitris Brendas
Bühnenbildassistenz: Magda Plevraki (1), Maria Kakaroglou (2)
Übersetzung: Bakar Albakar, Abbas Golbas
Videoprogrammierung: Marc Jungreithmeier
Recherche (Schweden): Margarita Gerogianni (2)
Produktionsleitung: Heidrun Schlegel (1), Charlotte Streck (1), Violetta Gyra (2), Juliane Männel (2)

 

Dank an: Mirella Weingarten, Kurt Scheidegger, design store DMOD Workshop, Society for the Care of Minors, Fotis Parthenidis, Telemachos Tsolis, Dimitra Adamantidou, Eleftheria Lykou, Spyros Tzivelekis, Lukas Alexiou, Theodoros Roumpanis, Valerios Skripkarow, Alice Roorda, Maaike Verbogt, Annelies van der Goot, Roy van Berkum, Menelaos Karamaghiolis, Panagiotis Papafragkos, Stavros Triantos, Nikos Ziogas, Giorgos Kravaritis

 

Produktion: Rimini Apparat und Onassis Cultural Centre / Fast Forward Festival (Athen) 
Koproduziert durch das HAU Hebbel am Ufer, Berlin.
Finanziert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa - Abteilung Kultur.
Basierend auf Evros Walk Water – eine Koproduktion von TAK Liechtenstein, Schloßmediale Werdenberg und Rimini Apparat