Die Zauberformel von Zürich

Ein politischer Fantasy-Trip ab 9 Jahren

Von Stefan Kaegi

Winter für Winter lädt das Schauspielhaus Zürich alle Generationen zum Familienstück ins Theater. Auf der Bühne spielen verkleidete Erwachsene Märchen und Sagen vor. Aber was, wenn Kinder ihre eigenen Geschichten erfinden und vorspielen? Und was, wenn sie sich dabei von den Utopien und Fiktionen aus der Politik inspirieren lassen: Dem Märchen vom ewigen Wachstum, Chancengleichheit für alle, Sicherheit durch Waffenbesitz und Grenzzäune, ein Leben auf dem Mars. In einer Zeit, in der die Politik Märchen erfindet, sollten vielleicht Kinder die Realität erzählen.

Rimini Protokoll holt Menschen zwischen 9 und 13 Jahren auf die grosse Bühne. Auf der Fährte des Bundesrates in Bern finden sie die Zauberformel und probieren aus, wie ein Team kollegial regiert, und wie, von unten nach oben. Als zukünftige Führungskräfte machen sie sich auf zu Luxusvillen und illegalen Mülldeponien, in Fabriken und an andere Hotspots der Globalisierung. Zurück kommen sie als Berichterstatter*innen für ihre Generation. Als Boten, die im Theater über die Welt in ihren eigenen Worten berichten. Auf der Bühne bauen sie die Welt als Filmset nach, in dem sich Klein und Gross überlagern und drehen darin live mit Musikinstrumenten und Miniaturmodellen eine Reise ins Ungewisse, ein dokumentarisches Fantasy-Game. Es entsteht Bühnen-Science-Fiction, in der sowohl Kinder wie auch Erwachsene Zukunft wachsen sehen.

 

Konzept & Regie: Stefan Kaegi
Bühne: Dominic Huber
Musik: Mara Miccichè
Video: Mikko Gaestel
Dramaturgie: Aljoscha Begrich
Theaterpädagogik: Elo Göldi


Produktion: Schauspielhaus Zürich