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Ich spiele Thu

Thu mit ihren Eltern am US-Armeekleidungsstand auf dem Prager SAPA-Markt © privat

Auf der Bühne, Dresden 2009 © Matthias Horn

Pham Anh Thu – Rufname sprich »Thu«

wurde am 19.8.1988 in Hanoi (Nordvietnam) geboren. Mit ihrer Schwester Van ist sie im Alter von zehn Jahren in die Tschechische Republik gekommen. Ihr tschechischer Name ist Vlasta. Den Krieg kennt sie nur aus Erzählungen ihrer Eltern. Beziehungen zum Ausland: »China – Traumessen, Frankreich – Traumhaus, Japan – Traumfrau« (Vietnamesische Redensart) – Traummann ist eigentlich James Bond.  Hat im September 2009 ihr Studium der Internationalen Beziehungen in Prag begonnen. Ein Großteil ihrer Familie lebt noch in Vietnam. Ihre Eltern sind Großhändler auf dem Sapa-Markt in Prag (VIDEO: "Unser SAPA-Markt"). Mitglied bei aiesec (internationale Studentenorganisa-tion). Traumziel zum Leben: New York. Längste Reise außer nach Vietnam: Berlin. Motto: »Nichts ist schwierig, nur der eiserne Wille zählt. Berge zu versetzen und Meere zu versanden – Dank der Entschlossenheit ist alles möglich.« (Ho Chi Minh)

Beim Maturaball in Prag, 2009 © privat

Auf der Bühne, Dresden 2009 © Matthias Horn

Traumberufe

»Ich wollte was Spannenderes werden, früher hab ich immer diese chinesischen Karate-Filme geguckt, in denen  Helden in weißen Anzügen mitspielen und ich wollte die Schöne spielen, in die sich alle verlieben… Eigentlich hatte ich immer hunderte von Träumen. Immer wenn jemand gut war und mir imponierte, dann wollte ich so sein wie der. In der dritten Klasse hab ich gedacht ich möchte Lehrerin werden. Aber das ist vorbei. Ich wollte auch Medizin studieren, aber aus anderen Gründen: Als ich nicht ins Gymnasium aufgenommen wurde, weil ich zu schlechte Noten hatte, hat eine Freundin meiner Schwester gesagt, ich sei blöd und das hat mich so geärgert, dass ich mich entschlossen habe zu lernen, 4 Jahre lang, ich wollte auch Medizin, wie sie studieren und zur besten Universität in Prag zugelassen werde. Da habe ich jetzt erreicht. Aber eigentlich ist mein Traum, Jura zu studieren. Ich würde gern Verteidigerin werden. Aber ein Tschechischer Mandant kann kommen und sagen: He, eine Ausländerin kann überhaupt nicht so gut tschechisch sprechen, wie ein Muttersprachler. Deswegen hab ich den Traum aufgegeben. Nun studiere ich internationale Beziehungen. Ich will Diplomatin werden.«

Auszug aus dem Textbuch von Vung Bien Gioi

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